Wespenschäden im Weinberg nehmen zu
In den letzten Jahren verursachen Wespen immer häufiger Schäden im Weinbau. Während Vögel schon lange als Hauptverursacher von Ernteverlusten bekannt sind, werden Wespen zunehmend zu einer ernsthaften Bedrohung für eine erfolgreiche Traubenernte.
Durch den Klimawandel und milde Winter bleiben Wespennester länger aktiv und entstehen oft früher im Jahr.
Warum sind Wespen ein Problem für Winzer?
Wespen werden von Zucker angezogen – und sobald die Trauben reifen, wird der Weinberg für sie zu einem regelrechten Buffet.
Aktive Wespen können beträchtliche Schäden anrichten: Sie beißen die Trauben auf, um an das süße Fruchtfleisch zu gelangen. Dadurch faulen die Früchte schneller und sind anfälliger für Krankheiten. Zudem verbreiten Wespen indirekt Krankheitserreger, da verletzte Trauben schneller von Schimmel und Infektionen befallen werden, die sich im Weinberg rasch ausbreiten können.
Im Gegensatz zu Vögeln lassen sich Wespen schwerer abschrecken oder in ihrem Verhalten beeinflussen. Deshalb ist Vorbeugung entscheidend, um die Qualität der Trauben zu sichern.
Wespenplage: Was sagen die Zahlen?
Das Verhalten von Wespen hängt stark vom Wetter ab. Wespenköniginnen werden im Frühjahr aktiv, sobald die Temperaturen mehrere Tage über 10 °C liegen. Je früher dies geschieht, desto früher beginnt auch der Nestaufbau.
2018 und 2019 führten warme Frühjahre zu einer regelrechten Explosion an Wespennestern. Schädlingsbekämpfer verzeichneten Rekordzahlen – vor allem im August und September.
2021 hingegen war kühl und nass. Viele Königinnen überlebten diese Phase nicht, was zu einer auffallend geringen Wespenpopulation führte. 2022 brachte erneut ein außergewöhnlich warmes Frühjahr, mit zwei- bis dreimal mehr Nestern als üblich in manchen Regionen. 2023 und 2024 verliefen durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich, mit regionalen Spitzen an warmen Tagen. Die Wespenaktivität blieb spürbar, variierte jedoch je nach Gebiet stark.
2025: milder Winter, früher Start
Bereits im April wurden erste Wespennester gesichtet. Der milde und trockene Winter 2024/2025 sorgte für eine hohe Überlebensrate bei den Königinnen.
Im März und April wurden an mehreren Tagen Temperaturen über 20 °C gemessen – ungewöhnlich früh.
Laut Schädlingsbekämpfern deutet vieles darauf hin, dass 2025 ein Jahr mit deutlich mehr Nestern als im Durchschnitt wird.
Was können Winzer tun?
Vorbeugung ist besser als Nachsorge. Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Schäden zu vermeiden:
1. Früherkennung von Nestern
Achten Sie im Frühjahr auf beginnende Nester in Schuppen, unter Dachrändern oder in Sträuchern am Rand des Weinbergs. Frühzeitiges Erkennen verhindert die Ausbreitung.
2. Feinmaschige Schutznetze verwenden
Normale blaue Weinbau-Schutznetze bieten nur begrenzten Schutz. Wespen können sich durch größere Maschen zwängen.
Feinmaschige grüne Wespennetze (ohne Klettverschluss) oder transparente Wespennetze mit Klettverschluss sind effektiver und bilden eine zuverlässige Barriere.
3. Kompost, Obstabfälle und offene Behälter fernhalten
Alles Süße – oder was süß riecht – zieht Wespen an. Abfälle und Lagerplätze sollten gut verschlossen sein.
4. Bei großen Nestern professionelle Hilfe einholen
Vor allem in Gebäuden oder bei Sichtung von Asiatischen Hornissen ist es sinnvoll, einen Fachbetrieb zu beauftragen.
Was bedeutet das für Ihre Ernte?
Angesichts des frühen Nestbaus und der günstigen Wetterlage dürfte 2025 ein Jahr mit hoher Wespenaktivität werden.
Die Gefahr von Schäden an reifenden Trauben im August und September ist groß.
Wie bei der Kirschessigfliege oder Vogelschäden gilt auch hier: Der zuverlässigste Schutz in dieser Phase ist eine physische Barriere – sprich: Netze.
Das weiße Wespen-Schutznetz mit Klettverschluss wurde speziell dafür entwickelt und ist eine umweltfreundliche, wiederverwendbare Lösung gegen diese Plage.
Wer rechtzeitig handelt, schützt seine Ernte und kann die Trauben zum perfekten Reifezeitpunkt unversehrt einholen.